Man hat das Gefühl ganz Deutschland ist rassistisch, kommt mal wieder runter Leute.

Vieles läuft schief in der Debatte um Rassismus in Deutschland. Özil und sein Management hat die politische Kritik an dem Foto mit dem türkischen Präsident einfach abgekoppelt und auf eine rassistische Ebene gehoben. Geschickt aber nicht sauber. Zuerst bezog sich alles ausschließlich auf diese politische Haltung von Özil und diese Kritik ist kein Rassismus. Dann ließen es alle Beteiligten bewußt oder unbewusst eskalieren.

Aus alltäglichen Ressentiments, die es immer gab und geben wird, wird Rassismus. Deutschland ist nicht rassistisch aber es gibt Rassisten. Wir brauchen mehr Verständigung für einander.

Auf einmal wurde alles Rassismus. So einfach ist das aber auch nicht.Vielfach vermißt man das Wissen über die Definition von Rassismus. Auf einmal ist vieles was einem Deutschen, türkischer Abstammung, nicht gefällt rassistische. Unbestritten ist gibt jede Menge rassistische Äußerung, jede ist eine zuviel. Wenn berechtigte Kritik aber mit Rassismus verwechselt wird, läuft etwas falsch. Es darf nicht der Eindruck erweckt werden Deutschland ist rassistisch, weil es falsch ist. Übrigens Lukas Podolski, war nie „Deutschpole“, wenn er in der Nationalmannschaft Dreck gespielt hat. Seine polnischen Wurzeln hat er nie verleugnet und auch öffentlich geehrt. Das ist auch gut so. Es geht also auch anders.

Nur 11 bis 13 Prozent der Deutschen, das zeigen viele Studien, sind zumindest latent rassistisch“, sagt Manfred Güllner Chef des Umfrage-Instituts Forsa. Dieser Wert sei konstant, habe sich den vergangen Jahrzehnten kaum verändert. Neu sei in den vergangenen Jahren gewesen, dass es einer Partei (AfD) gelungen ist, dieses Potenzial für sich zu nutzen und andere Parteien verbal aufgerüstet haben.

Wenn türkische Regierungsstellen ganz Deutschland des Rassismus und Faschismus, wie im Falle Özil, beschuldigen, selbst aber sämtliche christlichen Kirchen in der Türkei schützen, müssen, wollen oder vorgeben es zu tun, sollte man erst einmal sein eigenes Land betrachten.

Christen in der Türkei, Hauptsache unauffällig

Die politische Entwicklung in der Türkei und die permanente Einmischung und Beschimpfung der deutschen Regierung durch die türkischen Regierungsstellen und ihrem Präsidenten macht alles nicht einfacher. Auch die Wahl der 55 Prozent Türken, auch mit deutschen Pass, die die AKP, also Erdogan gewählt haben und damit Deutschland den Rücken zeigen macht die Verständigung nicht leichter.

Es muß in Deutschland, auf allen Seiten fairer und ehrlicher als bisher zugehen, um die Gefahr steigender, latenter Rassismus-Gefahr zu begegnen.

Was ist Rassismus?

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Schlüsselelemente der nationalen Gesetzgebung gegen
Rassismus und Rassendiskriminierung der EU, die sie ihren Mitgliedsländern vorgibt.

I. Definitionen

1. Für diese Empfehlung werden folgende Definitionen zugrunde gelegt:

a) „Rassismus” bedeutet die Überzeugung, dass ein Beweggrund
wie Rasse1
, Hautfarbe, Sprache, Religion, Staatsangehörigkeit
oder nationale oder ethnische Herkunft die Missachtung einer
Person oder Personengruppe oder das Gefühl der Überlegenheit
gegenüber einer Person oder Personengruppe rechtfertigt.

b) „Direkte Rassendiskriminierung” bedeutet jede unterschiedliche
Behandlung aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion,
Staatsangehörigkeit oder nationaler oder ethnischer Herkunft ohne
sachliche und vernünftige Gründe. Eine unterschiedliche
Behandlung ist nichtsachlich und vernünftig begründet, wenn sie
kein legitimes Ziel verfolgt oder die Verhältnismäßigkeit der
angewandten Mittel in Bezug auf das verfolgte Ziel
unangemessen ist.

c) „Indirekte Rassendiskriminierung” liegt in Fällen vor, in denen ein
scheinbar neutraler Faktor wie eine Regelung, ein Kriterium oder
ein Verfahren von Personen, die einer Gruppe angehören, die
durch Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion, Staatsangehörigkeit
oder nationale oder ethnische Herkunft gekennzeichnet ist, nicht
einfach erfüllt werden kann oder sie benachteiligt, es sei denn,
dieser Faktor ist sachlich und vernünftig begründet. Dies wäre der
Fall, wenn ein legitimes Ziel verfolgt wird und wenn die
Verhältnismäßigkeit der angewandten Mittel in Bezug auf das
verfolgte Ziel angemessen ist.